PRESSE: TEXTE UND FOTOS
2006 Ausstellung Westfälische Kliniken, Warstein

Nicht zu erklärende Wirklichkeiten

Klaus Marquas stellt seine Werke in der Tagesklinik aus
Technik des so genannten "automatischen Schreibens"

WARSTEIN - Am Sonntagnachmittag fand im Haus 11 der Westfälischen Kliniken Warstein eine Vernissage statt. Der Künstler Klaus Marquas stellte 35 seiner Bilder vor.
Klaus Marquas malt seine Werke mit der Technik des sogenannten "automatischen Schreibens", was bedeutet, dass man ohne eine Vorstellung beginnt, etwas auf die leere Leinwand zu malen. Während des Malens lässt man dann persönliche Assoziationen mit in das Bild einfließen. "So entstehen parallel zur objektiven Wirklichkeit eigene nicht zu erklärende Wirklichkeiten", so der Künstler Klaus Marquas. Am Anfang begrüßte Dr. Martin Gunga die Interessierten Zuschauer. Danach spielte der Ergotherapeut Ralf Grimm "zu Ehren des Künstlers" Lieder auf seiner Gitarre. Dann durfte sich jeder umschauen und dem Künstler selbstverständlich Fragen stellen. Für jeden Betrachter der Kunstwerke gab es dann noch einen kleinen Imbiss mit Getränken. - sb
Großes Gedränge vor der Bildergalerie in der Tagesklinik: Mittendrin der Künstler Klaus Marquas, der über sich sagt "Ich bin ein übriggebliebener Surrealist!"
2005 Ausstellung Kabinett*Galerie, Hamm

Zwischen Traum und Alptraum

Klaus Marquas zeigt seine apokalyptisch anmutenden Fantasien

HAMM - Apokalyptisch anmutende Fantasien bestimmen die Werke von Klaus Marquas, der als zweiter der "vier Fantastischen" in der Kabinett Galerie ausstellt. Seine opulenten großformatigen Ölgemälde sind von dreidimensional wirkender Plastizität und gehen mehrdeutig in die Tiefe. Zwischen organisch wucherndern, schillerndem Grün und kantig aufstrebenden Formationen verschwimmen die Grenzen zwischen oben und unten, zwischen Fauna und Flora, Traum und Alptraum. Dämonische Fabelwesen ducken sich neben glotzenden Fischköpfen, separierten Gliedmaßen oder verkrusteten Schuppenpanzern und ziehen den Betrachter hinunter in nuancenreiche, fantastische Unterwasserwelten, die ohne konzipiert zu sein während des Malprozesses Gestalt annehmen.
Marquas beherrscht sein "Handwerkszeug" und verquickt lasierend unheilvolles Dunkel mit strahlender Helligkeit, statisch Hartes und fließend Weiches. Er verhüllt und entblößt, fesselt und entfesselt, bewegt sich szenisch auf dem schmalen Grat, der Leben von Tod und Verwesung trennt. Dabei scheut der Künstler nicht vor drastischen Darstellungen zurück, die dem Betrachter als Reflektion eigener Urängste erscheinen mögen. Das betrifft besonders die kleineren Formate unter Glas, die gleich Kriegsallegorien deformierte Schädel mit verzerrten, fleischlosen Mündern und immer wieder Bandagen zeigen, die an Wundverbände oder Einbalsamierungen erinnern.
Über mangelndes Interesse an der Vernissage konnte sich Galerist Frank Gravenieier am Freitagabend nicht beklagen. Bei Livemusik und angeregten Gesprächen wurde es eng in der Kabinett*Galerie.
Evelin Oertelt
Klaus Marquas eröffnete seine Ausstellung. - Foto: Oertelt
2005 Ausstellung Atelier Antenne

10 Jahre Atelier "antenne"

Schalke - Das Atelier "antenne" des Gelsenkirchener Künstlers Wolfgang Brecklinghaus begeht in diesem Jahr sein 10.jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird am Samstag, 22. Januar, ab 18 Uhr an der KurtSchumacher Straße 100 eine Vemissage der besonderen Art gefeiert. Für die musikalische tJntermalung sorgt am Klavier Miriam Geier. Zu sehen sind bis zum 12. Februar Werke von Thomas Schrage, Barbette Heiser, Angelo Monitillo, Edgar Lück, Felix Zdziuch, Dirk Ludorf, Harald Lange, Heike Feddem, Klaus Stein, Guido Berndsen, Katharina Krzoska, Einhard Zang, Heribert Leppert, Kai Savelsberg, Wilfried Stephan, Klaus Marquas, Alex Portnikov und "Hausherr" Wolfgang Brecklinghaus.

Wolfgang Brecklinghaus (rechts) im Atelier "Antenne" mit befreundeten Künstlern. In den "Antenne" Räumen im Thyssen Haus, eröffnete er zurn zehnjährigen Bestehen eine Ausstellung mit Beiträgen von Malern, Bildhauern und Objektemachern, die hier in den letzten zehn Jahren ausgestellt haben. Foto: LK
2004 Ausstellung Galerie der Reigen

Kunst aus dem Unterbewussten

Oelde (gl). Für vier Wochen zeigt der freischaffende Maler Klaus Marquas aus Hamm in der Galerie der Reigen eine Auswahl seiner Bilder. Als Produkte des puren Surrealismus bezeugen sie eine enge Wesensverwandtschaft mit dem Schaffen der gastgebenden Oelder Galeristin Katharina Krzoska. Beide berufen sich zu Recht auf Ahnherren wie Hieronymus Bosch und Pieter Breughel, die sich schon vor Jahrhunderten der Kunst aus dem Unterbewusstsein zuwandten.
Auf diese charakteristischen Wesenszüge der 40 ausgestellten Bilder wies denn auch Renate Stockmeyer auf der Vernissage am Samstag hin. Sie skizzierte den Werdegang des 1951 in Werries geborenen autodidaktischen Künstlers, der sich, angeregt durch den französischen Surrealismus in Literatur und Kunst, von 1978 an dieser Richtung verschrieb. In seinen Bildern beeindruckt nicht allein die üppig wuchernde Phantasie, die im Traum, im Unterbewusstsein und Triebhaften ihre Wurzeln hat, sondern auch seine handwerkliche Fertigkeit. Klaus Marquas bringt im unreflektierten, spontanen Schaffensprozess seine Motive auf die Flächen von Holz oder Pappe, benutzt als Medium ausschließlich Ölfarben, die er in altmeisterlicher Art lasiert.
Der Hammer Künstler findet in der Natur mit ihren bald wuchernden, bald streng, symmetrisch geordneten Formen seine Anregungen. Er setzt sie so in die Bildsprache um, dass dem Betrachter das weite Feld selbstständiger Assoziationen bewahrt bleibt. Dabei gelingen Bilder von beruhigender Schönheit ("Entspannt lernen"), von praller Sinnlichkeit ("Kultur der Männer"), Werke aber auch, die kein Tabu kennen und zum Beispiel gänzlich ungeniert Christus ohne Lendentuch als nackten Körper in der Himmelfahrt darstellen.
Neben größeren Formaten stehen Bilder, die in der Kunst der Beschränkung auf ihre Art einen Könner ausweisen, der in der heimatlichen Kunstszene unserer Tage unübersehbare Akzente setzt.
Dr. Ulrich Gehre
Vor seinem großformatigen Ölbild "Im Tal der Nacht" präsentieren sich in der Oelder Galerie der Reigen der Hammer Künstler Klaus Marquas und seine Interpretin Renate Stockmeyer. Bild: Gehre
Der Surrealismus, die Malerei (Titel: Die Familie), der Künstler und der Sessel: Klaus Marquas (53) in der Stadtgalerie im Hansesaal.
(Foto: Günter Blaszcyk)
2004 Ausstellung Stadtgalerie Lünen, Hansesaal

Nichts ist, wie es erscheint, in der surrealen Welt des Malers

Lünen. (mw) Surrealismus ist eine Haltung. Alles ist möglich. Nichts ist, wie es erscheint. Das gefällt dem Künstler Klaus Marquas. "Ästhetik heißt schließlich Wahrnehmen", sagt er. Und was er sieht, sind die Dinge darunter, die ihm entgegentreten, wenn er angefangen hat, ein Bild zu malen.
Seine Welt ist vieldeutig, sinnlich, skurril, bisweilen böse, manchmal voller Humor. Hinter jedem Busch kann ein Monsterchen mit langen Fingern und vorstehenden Rippen lauern, wie man es aus den Bildern Breughels oder Boschs kennt. Alte Techniken sind ihm vertraut, Geheimnisse aus der Hexenküche werden nicht preisgegeben, der Untergrund der Holzplatten, auf denen Marquas ausschließlich und ausschließlich mit Ölfarben malt, ist wesentlich. Beim Malen zeigt Marquas Körpereinsatz, ein Daumenabdruck kann zurn transluziden Ei werden, Handballen formen Landschaften und Strukturen.
Knapp 50 seiner Werke hängen an den Stellwänden in der Stadtgalerie im Hansesaal. "Die große Verrücktheit" zum Beispiel, die an die Porträts aus Obst und Gemüse des italienischen Manieristen Arcimbaldi erinnert. Oder Bagdad als Wüstenei aus Schutt und Asche, gemalt vor einem lahr, als die Irak Bombardierung begann.
Auch ein Triptychon hängt in der Ecke, das der Künstler besonders mag. Den Jesus in der Mitte lässt Marquas "nach 2000 Jahren endlich einmal sitzen". Das irritiert verblüffend vertraute Sehgewohnheiten. Titel: "Rebellion gegen die Geworfenheit". "Alles kippt", kommentiert der Maler. Wie in der kleinformatigen "Lust im Manne", Pendant zu "Die Lust der Frauen".
Der Zugang zu dieser Art der Malerei habe sich ihm über die Worte erschlossen, erzählt Marquas. Die Dada Dichter und die Surrealisten mit ihren Wortspielen und ihrer Assoziationskraft haben es ihm lang schon angetan. Seit 25 Jahren arbeitet Marquas als freischaffender Künstler. Einwänden, sein Stil sei anachronistisch, begegnet er gelassen selbstbewusst. Für ihn zählt, dass er ihm Raum gibt für malerisches Experiment und unerschöpfliche Möglichkeiten.
"Bagdad bombardiert" ist eines der Werke, die Klaus Marquas ab Freitag in der Stadtgalerie zeigt. Foto: Günther Goldstein
2004 Ausstellung Alte Mühle, Bönen

Ich male aus dem Bauch heraus

Ausstellung mit Werken von Klaus Marquas in der Mühle eröffnet

BÖNEN - Etwas tiefer blicken müssten die knapp 70 Kunstliebhaber, die gestern die Ausstellung des Hammer Malers Klaus Marquas besuchten, deutete Annemarie Berg in ihren Begrüßungsworten an. Der Surrealist stelle Werke vor, deren "Sinn" sich dem Betrachter nicht einfach erschließt, sagte die pädagogische Mitarbeiterin der Volkshochschule in der Mühle. Das Interesse des Publikums widerlege die Einschätzung des Malers, dass der Surrealismus eigentlich ein Anachronismus sei. Seine teils großformatigen Ölgemälde begeisterten schon während der Woche die Teilnehmer eines Ölmalkurses, die in den technisch anspruchsvollen Werken auch Anschauungsmaterial sahen, wie Berg erkärte.
Der 52 jährige Marquas übertrug in den späten 60er Jahren die so genannte Methode des "automatischen Schreibens" der ersten Surrealisten um Andre Breton auf die Bildtafel, erklärte Laudator Wolfgang Schöngart in seiner Eröffnung. Er sei sich treu geblieben, so Schöngart über seinen langjährigen Freund. "Ich bin auch zu alt, um irgendwelchen Strömungen nachzulaufen", ergänzte Marquas.
Die schöpferische Kraft ziehe der Künstler aus Traumwelten, die er in lasierender Ölmalerei auf die Leinwand bringt, erklärte der Laudator. Marquas ist von Haus aus Maschinenbauer, gab diesen Beruf allerdings schnell auf und wandte sich hauptberuflich dem Surrealismus zu. "Absolut freischaffend" beschäftige er sich mit seiner Stilrichtung, betonte der überregional bekannte Maler. Obwohl der Ausdruck "Stil" eigentlich für den Surrealismus nicht zutreffe, denn die Kunstrichtung lebe vom Experimentieren: "Ich male aus dem Bauch heraus, allerdings auf hohem technischen Niveau", gib sich Marquas selbstbewusst.
Dass der Surrealismus immer noch provoziert und somit aktuell sei, sah Schöngart in der Tatsache begründet, dass VHS-Mitarbeiterin Berg den Künstler im Vorfeld gebeten hatte, einige besonders brisante Arbeiten auszusparen. "Unser Ausstellungsraum dient auch als Kursraum. Einige der Teilnehmer könnten sich durch die teils großformatigen Werke mit kontroversen Themen belästigt fühlen", begründete Berg, die ausdrücklich erklärte, das unter ihrer Regie keine Zensur stattfände. Die Auswahl der Bilder lag beim Künstler. ml
"Ich bin zu alt, um irgendwelchen Strömungen nachzulaufen." - Foto: Liesegang
Überraschend viele junge Leute kamen zur Ausstellungs- eröffnung ins Kulturzentrum Mühle
Foto: T. Niehmann
2004 Ausstellung Stadthaus-Galerie, Hamm

Kein Funke Hoffnung

Klaus Marquas zeigt nach 20 Jahren erstmals wieder Bilder in seiner Heimatstadt: Dunkle Farben, dunkle Botschaften

Von Sonja Nalazek

HAMM - Es ist fast wie eine Fahrt durch die Geisterbahn: Verzerrte Gesichter und ausgemergelte Körper in einer surrealistischen Landschaft aus dunklen Rot-, Grün und Brauntönen blicken die Besucher der Stadthausgalerie an. Grund dafür sind die Bilder des Hammer Künstlers Klaus Marquas.
Er stellt nach über 20 Jahren zum ersten Mal wieder seine Werke in seiner Heimatstadt aus. "Ich bin ein sensibler Mensch", sagt Klaus Marquas über sich selbst und will damit erklären, warum Schrecken und Leid seine Bilder dominieren. Depressiv und ohne einen Funken Hoffnung spiegeln seine Ölgemälde die Abgründe des menschlichen Handelns wider - und dabei wirkt Klaus Marquas weder niedergeschlagen noch hoffnungslos. Der 49-Jährige scheint lebenslustig und unbeschwert. Doch das, was er täglich im Fernsehen und in den Zeitungen sieht, erschreckt ihn. Den Schrecken, den Krieg, Zerstörung und Leid auslösen, will er den Besuchern näher bringen.
Dem entsprechend sind die meisten seiner Bilder in ein dunkles Rot - Krapplack-Rot - getaucht. Eine Farbe, die - wie Marquas meint - dem Blut am nächsten kommt. Selten sticht aus seinen Bildwelten ein heller Farbklecks hervor. Dunkle Farben, dunkle Botschaften: Das scheint seine Welt zu sein.
Neben den dunklen Momenten - des Zeitgeschehens beschäftigt sich Marquas auch mit der Geschichte. So werden zum Beispiel die Taten von Adolf Hitler in seinem Werk "Der Tod, ein Meister des Himmels" aufgearbeitet.
Was seine Techniken angeht, ist Klaus Marquas sehr vielfältig. Er benutzt zwar grundsätzlich nur Ölfarben, doch diese trägt er nicht nur mit einem Pinsel auf, sondern bedient sich häufig und gerne der Finger oder Handballen. Die Werke von Klaus Marquas sind technisch überzeugend, wie viele Besucher der Ausstellungseröffnung am Sonntag anerkennend bemerkten, auch wenn die Bildaussage nicht immer leichte Kost ist. Gerade dadurch, dass nirgends ein Schimmer der Hoffnung scheint, können sie den Betrachter leicht depremieren.
Ulrich Weißenberg, Leiter des Kultur- und Touristikbüros, der die Ausstellung eröffnete, formulierte es so: "Klaus Marquas Werke zeichnen religiöse Demut, grausame Fantastik und satirischer Witz aus." Eine Düsternis, die während der Eröffnung durch die melancholischen Saxophon-Klänge des Hammer Musikers Marco Arndt fast greifbar wurde.
Klaus Marquas Bilder sind nicht gerade von der Art, die man sich im Wohnzimmer über den Kamin hängt. Aber für Freunde des Surrealismus bietet die Ausstellung mit Sicherheit einige interessante Aspekte.
Klaus Marquas vor einem seiner düsteren Bilder in der Stadthaus-Galerie - Foto: Mroß
1976 Ausstellung Neue Galerie, Hilpert Theater Lünen

Galerie zeigt Sehenswertes

Drei Künstler stellen sich vor - "Malerei im Glashaus"

LUNEN. "Kunst ist schon immer Zufiucht und Freistatt für Aufrührer gewesen, die zumeist ohnmächtig waren, ihre Oppositionslust anderswo auszudrücken als in Farben und Worten." Postularisches Selbstzeugnis und Ausdruck des geistigen Standortes von Klaus Marquas, der gemeinsam mit Theo Laukmann und Norbert Matzdorf in der "Neuen Galerie" im Hilpert Theater ausstellt. Frage: Wenn anstelle von Opposition aus erkannter Notwendigkeit dieselbe lustbetont praktiziert wird, welche Konsequenzen hat das dann in bezug auf die Malerei eines heutigen Künstlers?

Klaus Marquas erteilt die Antwort auf seine Weise: Mit absichtsvollen und zuweilen inhaltlich überdrehten Schocks brüskiert er Konventionen, kratzt am Teint gesellschaftlicher Neuralgien und streut darüber hinaus eine Menge Nachrichten aus, zum Beispiel über die eigene Verletzlichkeit. Malerei im Glashaus mithin ...
Hermann Nüdling
Nachrichten über die eigene Verletzlichkeit. Künstlergruppe "Netzhaut": Klaus Marquas, Theo Laukmann und Norbert Matzdorf